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Seven Day Hunt: File This Dream (Review)

Artist:

Seven Day Hunt

Seven Day Hunt: File This Dream
Album:

File This Dream

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Progressive Rock
Spieldauer: 69:10
Erschienen: 19.12.2008
Website: [Link]

EGDON HEATH, eine uralte, niederländische Progressive Rock Band, die ihre ersten Spuren bis in die frühen 1980er Jahre zurückzuverfolgen vermag, ist aus ihrer Asche entstanden. Zumindest zum Teil. Der Phönix, der sich heute SEVEN DAY HUNT nennt und den klassischen Neoprog-Sound der alten MARILLION auf ihrem (ähem) „Debut“-Album „File This Dream“ mit modernen Elementen würzt, musste sich erst durch zahlreiche Irrungen und Wirrungen zu einer Wiedergeburt aufraffen.

EGDON HEATH lösten sich zuerst 1999 auf – laut Valere Wittevrongel (Percussion) und Wolf Rappard (Keyboard) waren sie angeblich zu alt für diesen „Quatsch“. Die restlichen Bandmitglieder konnten aber nicht anders, als symphonischen Sounds zu frönen. Sie arbeiteten zusammen an neuem Material, gemeinsam mit dem Drummer Erik Koning. Es dauerte nicht lange, bis auch dieser sich verabschiedete. So rückte das Projekt wieder in weite Ferne, da private Probleme die Band für einige Zeit lahm legten. Als man aber schließlich den fähigen Sänger der Band ANTARES, Han Uil, entdeckte und ihn zur Formation hinzufügte, kristallisierte sich SEVEN DAY HUNTs Gestalt immer mehr heraus. Was in diesem Durcheinander aus sieben Jahren (!) geschrieben und produziert wurde, bekommen wir nun auf „File This Dream“ zu hören.

File This Dream“ ist ein rundum ansprechendes Prog-Scheibchen geworden. Der Neoprog-Sound verwandter Acts wie MARILLION, IQ oder ARENA wird hier genauso eingebracht, wie modernere „New Artrock“-Klanggebilde, es gibt härtere Rockausbrüche (allerdings noch lange nicht so heftig, wie die stilistisch sehr nah verwandten SYLVAN) und jazzigere Instrumentalparts, welche die strengen, symphonischen Formate gekonnt auflockern. ECHOLYN, die unvermeidlichen PINK FLOYD und die FLOWER KINGS standen Pate, genauso wie die deutschen ELOY, deren elegisch-spacige Musik offenbar Spuren bei SEVEN DAY HUNT hinterlassen hat. Alles in allem also eine spannende Mischung, die speziell für die feinfühligen Gemüter in der Proggergemeinde ein kleines Highlight sein dürfte.

Das Album beginnt und endet jeweils mit zwei fetten Longtracks. Verschiedene Themenwechsel und Instrumentierungen, ebenso wie wildere und hymnische Ausbrüche verleihen ihnen den nötigen Glanz. Die Perlen des Albums liegen allerdings dazwischen.

„The Noise“ ist epischer Breitwandsound, „Money Speaks“ ist überraschend jazzrockig gehalten. Der achtminütige Titeltrack ist eines der „kürzeren“ Höhepunkte der Platte. Die Rhythmusgruppe agiert dynamisch, die Gitarrensoli sind erste Sahne. Auch Tracks wie „Red Stained Knife“, in denen SEVEN DAY HUNT das Gaspedal etwas lösen und für eine Neoprogband alles andere als statisch vor sich hin dümpeln, können begeistern. „Hidden Behind Myself“ dient als atmosphärisches Zwischenspiel (immerhin vier Minuten), bevor „The Voice Inside“ wieder mit spannendem Songwriting aufwartet. Eine weibliche Gastsängerin unterstützt hier den neuen Sänger Han Uil und sorgt für etwas Abwechslung. Sehr schön auch wieder die Gitarrenarbeit von Gründungsmitglied Aldo Adema, dessen Spiel deutlich von Rothery (MARILLION) und Hackett (GENESIS) beeinflusst wurde, wobei er es aber auf einer oberflächlichen Inspiration belässt. Ademas Stil hebt sich nämlich auf erfrischende Weise von dem seiner Kollegen im Sympho-Prog-Business ab. Ein dicker Pluspunkt!

„In Delusion“, der zweite der beiden Longtrack-Epen, besticht wieder mit mitreißenden, atmosphärischen Instrumentalparts.

Nach einem dutzend Durchläufen ist „File This Dream“ schließlich bei mir angekommen. Von anfänglich gefühlten acht Punkten, ist die Wertung inzwischen auf elf angestiegen, immerhin... Objektiv betrachtet gibt es allerdings doch den ein oder anderen Schönheitsfehler. Der verschrobene Gesang von Han Uil ist nicht jedermanns Geschmack, die Backing Vocals hätte man streckenweise komplett überarbeiten müssen. Aber wie gesagt, wer sich an den stimmlichen Qualitäten einer Progband NICHT stört, hat mit „File This Dream“ ein hübsches Kleinod gefunden.

FAZIT: Die neuen – oder doch alten? – EGDON HEATH, jetzt SEVEN DAY HUNT, haben in einem langen, schwierigen, von Schweiß begleiteten Arbeitsprozess ihr neues Album „File This Dream“ herausgebracht, eine Melange aus alten Neoprog-, aktuellen New Artrock- und diversen Jazz- und Hardrockeinflüssen. Speziell im Instrumentalen punktet die Band mit ihrer dynamischen, kraftvollen Spielweise und einem hervorragenden Gitarristen. Nicht mal die hin und wieder daneben liegenden Gesangsparts von Neuzugang Han Uil können das Gesamtbild verzerren. Man hat eben schon Schlimmeres gehört. „File This Dream“ – kein Meisterwerk, aber eine CD, die sich im Regal, neben MARILLION und den FLOWER KINGS, sicher gut macht.

Benjamin Feiner (Info) (Review 5000x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • No Plaster Saint
  • The Noise
  • Money Speaks
  • File This Dream
  • Red Stained Knife
  • Hidden Behind Myself
  • The Voice Inside
  • Etched
  • In Delusion

Besetzung:

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